Crossfit – was, wo, wie?
Durch einen Zufall im Gespräch mit einem langjährigen Freund kamen wir auf die Idee, uns mit dieser Sportart genauer zu beschäftigen.
Am Weihnachtsmarkt vor gut drei Jahren erfuhren wir nämlich, dass bei uns in der Gegend eine sogenannte „Box“ vor ein paar Monaten geöffnet hat und man dort ein Schnuppertraining machen kann.
Und ich wollte es, ich wollte es unbedingt. Etwas umstellen, mein Leben verändern! Den ganzen, zum Teil seelischen Ballast und auch die fiesen Fettpolster an meinem Körper irgendwie, aber endlich loswerden.
Nur für krasse Typen?
Crossfit – das Training, das eigentlich nur die krassen Typen machen, die Verrückten, die irgendwelche LKW-Reifen über einen Platz bewegen und dabei schreien, schwitzen und völlig fertig nach dem Training sind?
Mein erster Gedanke „cool, das will ich auch!“ – endlich mal wieder austoben. Endlich mal wieder Sport machen und danach völlig fertig sein. Glücksgefühle und Stolz spüren, weil man es geschafft hatte.
Ich wusste nicht, was da auf mich zukam – und selbst die kleinste Ahnung, die ich bekam, als wir das Schnuppertraining miterleben durften, war meilenweit von dem entfernt, was man hier als kompletter Nichtsportler durchlebt.
Die Hölle
Und es war, du kannst es dir schon denken – gelinde gesagt – die Hölle! Die ersten drei Monate!
Jahrelang keinen wirklichen Sport mehr gemacht, selbst das Radfahren machte keinen Spaß mehr. Auf Fotos mochte ich mich schon nicht mehr sehen und meine ganzen negativen Gedanken, die Schuldgefühle, der seelische Quark – alles hat mich belastet und machte aus mir einen komischen und ziemlich unausgeglichenen Menschen. Das wiederum machte mich sehr traurig – ein Teufelskreis, aus dem ich raus wollte.
Gut, dann gings endlich los. Januar 2018 war der Start. Oli zog mit und so haben wir uns da gemeinsam durchgekämpft. Muskelkater nach jedem Training! Trainings hatten wir zweimal die Woche, die Tage dazwischen waren zum Erholen gerade ausreichend, aber wir haben uns durchgekämpft und weiter gemacht. Und man merkt nach relativ kurzer Zeit, wie sich der Körper verändert.
Was ist Crossfit eigentlich?
Im Training kann man aus ca. 60 verschiedenen, funktionellen Übungen wählen und es ist sein guter Mix aus Kraft- und Ausdauertraining und dem Trainieren mit deinem eigenen Körpergewicht.
Es ist also vielseitig, denn in dieser einen Stunde (länger sind die Trainings nicht) konzentrierst du dich auf alle möglichen Fitnessaspekte. Von Beweglichkeit, Geschicklichkeit, Schnelligkeit über Ausdauer, Balance und Koordination, bis hin zu Maximal- und Schnellkraft.
Du kannst in deinem Training also aus einem riesigen Portfolio wählen zwischen Muskelaufbau, z.B. mit Gewichtheben, Klimmzügen, Kniebeugen o.ä., Verbesserung der Koordination, Geschwindigkeit und Flexibilität sowie der Kraftausdauer.
Crossfit ist für jedermann?
Das Beste an diesem Training finden wir, es ist zu 100 Prozent skalierbar!
Wenn du dich also in einer Box (so heißt der Ort, an dem dieses Training angeboten wird – und davon gibt es schon jede Menge in Deutschland) angemeldet hast, bekommst du eine professionelle Betreuung an deine Seite, und zwar bei jedem Training und von der ersten bis zur letzten Minute.
Der Trainer holt dich auf dem Leistungslevel ab, auf dem du gerade bist und auch das Alter spielt keine Rolle. Und so kannst du mit ihm gemeinsam wachsen! Es gibt keinen Trainingsplan oder ähnliches, der dir zu Anfang übergeben wird, und den du dann allein durcharbeiten musst! Sondern bei jedem Training hast du zusammen mit ein paar Sportkollegen einen Trainer an deiner Seite, der dir die Technik Stück für Stück beibringt, beim nächsten Mal wiederholt und die Übungen für jeden Trainingsteilnehmer anpasst.
Was ist ein WOD?
Vielleicht hast du schon mal von dieser Abkürzung gehört? Ein WOD ist immer ein Teil – meist zum Schluss einer Trainingsstunde und steht im englischen für „Workout of the day“.
Dies ist also jenes Training, das an diesem Tag durchgeführt wird. Davor gibt es den Aufwärm- und Kraftteil.
Danach noch ein kurzer Stretching-Teil, um den Puls wieder zu normalisieren und die Muskeln zu dehnen.
Fazit
Die Kilos bröckelten, die Kraft wuchs, die Beweglichkeit nahm zu und das Schönste dabei, ich konnte mit jedem Training meinen Frust von der Seele trainieren.
Hoffentlich ist die Pandemie bald besiegt und wir können wieder in unsere geliebte Box und den Körper wieder mit Hanteln, Kettlebells, Medizinbällen, Klimmzugstangen und vor allem gemeinsam mit den anderen Crossfitern wieder schön trainieren und uns fit halten!!!